Die Brühlsche Terrasse, auch als „Balkon Europas“ bekannt, wurde im 16. Jahrhundert als Teil der Dresdner Befestigungsanlagen errichtet. Nachdem die Festungsmauern im 18. Jahrhundert zunehmend ihre militärische Bedeutung verloren hatten, wurde die 500 Meter lange und teilweise bis zu 10 Meter hohe Festungsanlage durch ihren Namensgeber, den sächsischen Premierminister Graf Heinrich von Brühl (1700–1763), mit einer Reihe von Gebäuden bebaut, die fortan als Brühlsche Herrlichkeiten bezeichnet wurden: das Palais Brühl, die Brühlsche Bibliothek, die Brühlsche Galerie, das Belvedere und der Brühlsche Garten. 1814 wurde die Terrasse durch Anlage einer großen Freitreppe der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Um die Jahrhundertwende mussten die Brühlschen Bauen dann der heutigen Bebauung weichen: 1887 bis 1894 wurde zunächst die Hochschule für Bildende Künste (Kunstakademie) erbaut, an deren Stelle zuvor die Brühlsche Galerie gestanden hatte.
1897 Jahre löste die heitere, im Stil des Neobarocks gehaltene Sekundogenitur die Brühlsche Bibliothek ab, und anstelle des Palais Brühl wurde 1901 bis 1907 schließlich das mächtige, von Paul Wallot entworfene Sächsische Ständehaus errichtet.
Von den Brühlschen Herrlichkeiten zeugen heute nur Überreste des Brühlschen Gartens, die an der Jungfernbastei am östlichen Ende der Brühlschen Terrasse gelegen sind. Hier findet sich auch der herrliche Delphinbrunnen, der als einstiger Bestandteil des Brühlschen Belvederes sowohl dieZerstörungen des Siebenjährigen Krieges als auch des Zweiten Weltkrieges überdauert hat.
Die hohe Verweilqualität, der grandiose Ausblick über das Stadtzentrum, die dichte Abfolge monumentaler Repräsentations- und Museumsbauten und nicht zuletzt die zahlreichen skulpturalen Elemente wie etwa die Denkmale für Gottfried Semper oder Ernst Rietschel machen den „Balkon Europas“ zu einer der Hauptattraktionen Dresdens.