Mit Einsetzen des Tauwetters schwellen die Flüsse an, und so hat auch in Dresden das Elbhochwasser seinen festen Platz im biologischen Rhythmus der Stadt.
Naturbelassene, nicht ausgebaute Flüsse und Flusslandschaften verfügen mit ihren Flussauen über ein natürliches Überschwemmungsgebiet. Aufgrund des weitgehend unverbauten Charakters der innerstädtischen Elbauen können in Dresden vergleichsweise große Hochwassermengen aufgefangen werden, bevor es im Stadtgebiet zu unkontrollierten Überschwemmungen kommt.
Ein wichtiger Bestandteil des Hochwasserschutzes sind Flutrinnen — Gräben, die z. B. um eine Stadt herum gegraben oder durch Eindeichung geschaffen werden. Die Kaditzer Flutrinne liegt rechtselbisch zwischen den Dresdner Stadtteilen Kaditz und Mickten und wurde zwischen 1918 und 1922 an der Stelle eines Altarms der Elbe angelegt.
Das nachfolgende Foto, aufgenommen am 17. Januar 2011, zeigt die Einmündung der Kaditzer Flutrinne in die Elbe; die Kötzschenbroder Straße ist vollständig von den Fluten bedeckt, der Stadtteil Übigau (rechter Bildrand) ist zur Insel geworden:
War die Empörung angesichts der Fällung von rund 30 Bäumen im Februar 2010 zugunsten der lange geplanten Flutschutzwand entlang der Kötzschenbroder Straße zunächst groß, verdeutlichen Bilder wie diese auf eindrucksvolle Weise: das nächste Hochwasser kommt bestimmt…